Federation of European Motorcyclists’ Associations (FEMA), Brüssel
Christina Gesios
(aus dem englischen Original übersetzt durch Heike Weller)

Liebe deutsche Biker und Bikerinnen,

Zunächst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, daß ich meine Rede nicht auf deutsch halten kann. Heike Weller wird mir jedoch helfen und meine Worte ins Deutsche übersetzen.

Ich kann sagen, dass es mich sehr freut, im Namen der FEMA hier zu sein und diese äußerst wichtige Demonstration zu unterstützen, die von der Motorradinitiative Deutschland organisiert und von unseren deutschen Schwesterorganisationen unterstützt wurde.

Der Hauptgrund unseres Hierseins heute ist es, eine nachdrückliche Botschaft an die Menschen zu richten, in deren Macht es liegt, innerhalb Deutschlands auf einigen Straßen Streckensperrungen für Motorräder zu verhängen. Wir alle sind uns einig: das ist absolut unfair und undemokratisch !

In Europa ist Deutschland das Land mit den meisten Streckensperrungen. Lärm, Unfälle und Raserei sind die Gründe, die die Behörden angeben, um den motorradfahrenden Bürgern das Grundrecht auf freie Bewegung zu verweigern, und das in Regionen, in denen sie leben und Steuern zahlen, genau wie alle anderen Bürger! Sie wählen, was für sie einfacher ist: Unterdrückung.

Glücklicherweise gibt es in Eurem Land Fahrerverbände, die hart daran arbeiten, daß die Stimme der Motorradfahrer Gehör findet, daß Eure Rechte gefördert und geschützt werden! Sie sind da, um diesen Job für Euch zu erledigen. Und es ist Eure Aufgabe, sie zu unterstützen - wenn Ihr also noch kein Mitglied seid, werdet es jetzt !

An der europäischen Front kümmert sich die FEMA um Eure Interessen in verschiedenen Dingen.

Die Reduzierung von Motorradabgasen ist einer der wichtigsten Punkte. Ja, wir wollen sauberere Motorräder, aber nicht um jeden Preis. Wir wollen, daß die neuen Grenzwerte vernünftig und kosteneffektiv gesetzt werden, unter Berücksichtigung der Besonderheiten von Motorrädern. Wir sind jetzt dicht davor zu erreichen, was wir wollen, mit der Unterstützung der Leute, die wir in das Europäische Parlament gewählt haben.

Auch Straßensicherheit hat Priorität. Die Zahl der Motorradunfälle wird immer wieder von europäischen Gesetzgebern unterstrichen. Die FEMA hat an Projekten gearbeitet, um Lösungswege zur Reduzierung der durch Leitplanken bestehenden Gefahren für Motorradfahrer zu finden und eine bessere Ausbildung für Fahranfänger zu fördern.

Die nationalen FEMA-Organisationen setzen sich für bessere Straßenbeläge als Alternative zum rutschigen Bitumen ein und organisierten Kampagnen gegen das Verschütten von Diesel auf den Straßen. Wenn an diesen Problemen, für die Motorradfahrer nicht verantwortlich sind, gearbeitet wird, wird das zumindest einen Teil der Unfälle reduzieren.

Und es gibt eine Menge mehr Dinge, die auf europäischer und internationaler Ebene diskutiert werden: Führerscheinregelungen, Intelligente Transportsysteme, weltweite Bauartstandards für Motorräder, vorgeschriebenes Fahren mit Licht bei Tag für alle Fahrzeuge ...

Bei allen Themen, die die Motorradfahrer aus allen europäischen Ländern betreffen, wird die FEMA dafür sorgen, daß sich um die Interessen der Motorradfahrer gekümmert wird. Wir wollen, daß Europa die Motorradfahrer berücksichtigt, als Verkehrsteilnehmer, Verbraucher und Bürger.

Die Erfolge, die die FEMA erzielt, sind größtenteils von der Stärke der nationalen Fahrerverbände abhängig. 22 von ihnen haben ihre Kräfte vereint, um dafür zu sorgen, daß die Stimme der Motorradfahrer in der Europäischen Union gehört wird. Jeder einzelne Sieg, den die FEMA davongetragen hat, ist Euer Sieg. Euer Sieg als Motorradfahrer, die durch Unterstützen eines Verbandes ihre Verantwortung übernehmen.

Dafür möchte ich Euch DANKE sagen. Ein großes "Danke schön" gilt auch den deutschen Organisationen, die jeden Tag hart dafür arbeiten, sich um Eure Interessen zu kümmern.

Am Ende meines Beitrages möchte ich Euch für heute Nachmittag eine gelungene Demofahrt wünschen und noch viel Spaß an diesem Wochenende.